Dokumentation "Wo steht unsere Verkehrswende  in FHXB?" 26.09.2019

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Presseerklärung Zur Veranstaltung „Wo steht unsere Verkehrswende in Friedrichshain-Kreuzberg“ vom 26.09.2019

Am 26. September fand zwischen 19:30 und 22:00 Uhr eine Veranstaltung unter dem Titel „Wo steht unsere Verkehrswende in Friedrichshain-Kreuzberg“ im Aquarium (Skalitzer Str., Kreuzberg) statt. Veranstalter*innen waren die Gemeinwesenarbeiter*innen aus den verschiedenen Kreuzberger Planungsräumen, die im Rahmen des Formats „Planungsräume neu vernetzt“ un- ter dem Motto „Sichtbarkeit, Beteiligung und Kommunikation“ über die verschiedenen Vorhaben im Rahmen der Verkehrswende informierten und zur Vernetzung aufriefen. Ausgangspunkt der Veranstaltung war, dass bei den zahlreichen Verkehrsmaßnahmen und angesichts der Anzahl von Verkehrsinitiativen für die Kiezbewohner*innen kaum noch erkennbar wird, was sich die Initiativen zum Ziel gesetzt haben, wo man sich informieren oder wie man sich beteiligen kann.

Eingeladen waren daher verschiedene Initiativen, die in den Kreuzberger Kiezen aktiv sind und sich verkehrspolitisch engagieren. Auf dem Podium waren folgende Organisationen bzw. Initia- tiven vertreten: Barrierefreie Nachbarschaft, Fahrrad Freundliches Netzwerk FHXB, Autofreier Wrangelkiez, WrangelkiezRat, Verkehrswende richtig, Leiser Bergmannkiez sowie die AG Tram.

Zudem war Bau- und Verkehrsstadtrat Florian Schmidt anwesend, um zur Verkehrspolitik des Bezirks Stellung zu nehmen, und der Leiter des Fachbereichs Straßen, Herr Rabe, der ebenfalls auf Fragen der Besucher*innen einging.

Unter den Besucher*innen befanden sich verkehrspolitisch engagierte Personen und auch von Verkehrsmaßnahmen betroffene Bewohner*innen.

In der Diskussion standen folgende Themen im Vordergrund:

Besonders kontrovers wurde das Thema “Begrenzung des Autoverkehrs” verhandelt. Mit dem Hinweis auf die überproportionale Flächenbeanspruchung durch den motorisierten Individualverkehr wurde z.B. in der Bergmannstraße das Aufstellen von Begegnungszonen (Parklets) legitimiert. Der Straßenraum müsse den Kiezbewohner*innen zurückgegeben werden, dies ginge nur, wenn Durchgangsverkehr verhindert und Flächen auf andere Verkehrsformen umverteilt würden. Zusätzlich wurde auf die  Gefährdungen durch PKW-Verkehr wie Lärm oder Luftbelastungen sowie auf dessen Beitrag zum Klimawandel hervorgehoben. Einzelne Anwesende wiesen allerdings darauf hin, dass z.B. durch das Aufstellen von Pollern die Belieferung von Geschäften erheblich behindert werde. Schließlich stand die These im Raum, ob nicht gerade auch durch die Verkehrsberuhigung, ein Wandel in Richtung Kommerzialisierung und Touristifizierung drohe und damit die aktuelle Verdrängung kleiner Gewerbetreibender noch be- schleunigt werde.

Nach einer intensiven Diskussion von lokalen Verkehrsprojekten, gab es zum Ende der Veran- staltung mehrere Statements, die darauf verwiesen, grundsätzlich nicht immer wieder von Null zu beginnen, sondern auf der Grundlage von Erfahrungen aus anderen Städten die Diskussion stärker auf das „Wie“ bzw. der Umsetzung einer zukunftsfähigen Mobilität auszurichten, anstatt sich an dem „Ob“ einer Einschränkung des Autoverkehrs in Städten aufzuhalten. Zwei Querschnittsthe- men sollten bei der Verkehrsumgestaltung unbedingt beachtet werden: Zum Einen die frühzeitige Information und Einbeziehung der Bevölkerung in die Planungen und zum Anderen die Berück- sichtigung einer barrierefreien Gestaltung öffentlicher Räume und Verkehrswege.


Veranstalter*innen:

Netzwerkstelle Wrangelkiez - Kiezanker 36, Pestalozzi-Fröbel-Haus
Stadtteilarbeit Reichenberger Kiez - Kiezanker 36, Pestalozzi-Fröbel-Haus
Gemeinwesen-Netzwerkarbeit, Kotti e.V.
Stadtteilarbeit GEKKO, Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.
Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße, Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.

Podiumsteilnehmer*innen waren Vertreter*innen folgender Initiativen:

-    Barrierefreie Nachbarschaft
-    Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg
-    Changing City
-    Autofreier Wrangelkiez / WrangelkiezRat e.V.
-    Mobilitätswende Richtig
-    AG Tram
-    Leiser Bergmannkiez.
-    Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg:
-    Stadtrat für Bauen, Planen, Facilitymanagement Florian Schmidt
    und Fachbereich Straßen, Olaf Rabe